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Mondsüchtig an der Börse...? Traden nach dem Mondrhythmus

downloaded-ec1fad48f85d9661c691d40061b53048-1233055180.imgDer Zusammenhang zwischen der Mondbewegung und Kursbewegungen auf der Erde ist regelmäßig Gegenstand von Anfragen, auch und gerade von astrologischen Laien. Da hier leider viele falsche unzutreffende Annahmen kursieren, möchte ich in diesem Artikel eine kurze Einführung in die Thematik geben.

Beginnen wir mit einer sehr wichtigen systematischen Unterscheidung zwischen universalen und lokalen Mondphänomenen: universal heißt unabhängig von zeitabhängigen Kontextfaktoren wie Volatilität, Trendrichtung, Trendstärke usw., lokal heißt abhängig von den Kontextfaktoren. Mit anderen Worten, manche Mondeffekte ändern sich nicht im Abstand von 10 oder 100 Jahren, andere sind nur einige Wochen, Monate oder Jahre gültig, bevor sie sich ändern (weil sich der Markt ändert!).

Universale Mondeffekte

Hierzu gibt es ein ganz hervorragendes Forschungspapier verfaßt an der an der University of Michigan Business School mit dem Titel "Are Investors Moonstruck? Lunar Phases and Stock Market Returns" (http://webuser.bus.umich.edu/). Die Conclusio auf Seite 25 ist:

Dieses Papier untersucht die Beziehung zwischen den Mondphasen und Aktienrenditen für eine Auswahl von 48 Länder. Wir fanden eindeutige Belege dafür, daß Aktienrenditen in den Tagen rund um Vollmond niedriger sind als rund um den Neumond. Mit einer Mondstrategie kann man einen Performancezugewinn von etwa 4.2% pro Jahr erzielen. Da Mondphasen vermutlich mit der Stimmung der Investoren zusammenhängen und nicht mit der ökonomischen Aktivität, sind unsere Erkenntnisse nicht in Übereinstimmung mit den traditionellen Preisbildungstheorien, die von vollkommen rationalen Investoren ausgehen.

Diese beiden Charts von Bill Meridian http://www.cyclesresearch.com/ für den Dow Jones über einen Zeitraum von 80 Jahren und für den S&P 500 für einen Zeitraum von 35  Jahren bereiten diesen Zusammenhang grafisch auf: 0% auf der X-Achse ist hier der Neumond, 25% das erste Mondviertel, 50% Vollmond und 75% das dritte Mondviertel. Im Schnitt stehen die Aktienindizes 2-3 Tage vor Neumond am tiefsten und 3-5 Tage nachher am höchsten. Die Zeit rund um Neumond ist eher bullisch,die Zeit um Vollmond eher bearish.

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Die Effekte sind zweifellos real und konsistent, mit einer Effektgröße von bloß 0.25% sehr gering; trotzdem kann man mit der "Mondstrategie" eine Buy-and-Hold-Strategie um 4% p.a. schlagen, womit man schon besser als 80-90% aller Finanzprofis wäre.

Lokale Mondeffekte (lunatische Märkte)

Lokale Mondeffekte findet man fast ausschließlich in sehr emotionalen Marktphasen, denn der MondDer Mond hat oft einen großen Einfluß auf die Märkte, an erster Stelle der Vollmond, an zweiter Stelle der Neumond. ist das Symbol für Emotionen, d.h. je emotionaler ein Markt, desto stärker folgt er dem Mondzyklus. Aus diesem Grund bevorzuge ich den Ausdruck "lunatische Märkte", abgleitet vom englischen "lunatic" (verrückt), welches den MondDer Mond hat oft einen großen Einfluß auf die Märkte, an erster Stelle der Vollmond, an zweiter Stelle der Neumond. ("luna") enthält. [Anknüpfungspunkt für lunatische Märkte ist primär der Neumond, Anm]

Da ist es nicht verwunderlich, daß in Crashs (maximale Emotionalität) der Mondrhythmus sogar dominant wird. Chris Carolan hat dazu hervorragende Forschungsarbeit geleistet, echte Paniktiefs kommen bei Aktienindizes in der Regel ca. 55 Stunden vor Neumond.

Ein ähnliches Phänomen gab es auch beim Euro in den Jahren 1999-2000, als die drei wichtigen Euro-Tiefs (gegen den Dollar) ebenfalls ca. 55 Stunden Tage vor Neumond auftraten. aber nur bis zu langfristigen Trendwende am 26.10.00 (Artikel). Der Grund war, daß die Euro-Schwäche gegenüber dem Dollar höchst emotional bzw. irrational war. Seit dem langfristigen Trendwechsel Ende 2000 hat sich auch dieses Muster wiederum verändert, seither  kommen wichtige wichtige Euro-Tiefs eher rund um Vollmond, wichtige Hochs v.a. im ersten Mondviertel. Ich rechne mit einem langfristigen Euro-Hoch 2003 und ab diesem Datum wird sich vermutlich dieses Muster wieder verändern.

Die lokalen Effekte können zeitweise sehr stark oder sogar dominant werden, der Nachteil ist, daß sie an gewisse Marktbedingungen gekoppelt sind, was zukünftige Wiederholungen eher unsicher und astrologische Kenntnisse für die Einordnung und Interpretation notwendig macht.

Conclusio für Trader

Literaturempfehlung:
Ray Merriman, The Ultimate Book on STOCK MARKET TIMINGTiming ist in den Amanita-Prognosen so gut wie immer viel wichtiger, genauer & verläßlicher als Preise. Die Standardungenauigkeit für alle Timingangaben wenn nicht explizit anders angegeben ist immer +/- 1 Woche, außer für die Amanita-Pivots (+/- 1-2 Handelstage). - Vol. 4. Solar-Lunar Correlations to Short-Term Trading Cycles (link)