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Interview mit Ray Merriman für den "Smart Investor": "Die Sterne deuten weiterhin auf eine hohe Volatilität hin“ (2/2009)

Die Zukunft liegt bekanntermaßen in den Sternen - zumindest sprichwörtlich. Smart Investor sprach deshalb zu Beginn des Jahres mit dem amerikanischen Börsenastrologen und Zyklenanalysten Ray Merriman, um sich seine Sichtweise für 2009 erläutern zu lassen.

Smart Investor: Mr. Merriman, vor rund zwei Jahren (SI 3/2007) führten wir schon einmal ein Interview mit Ihnen. Seitdem hat sich die Situation an den Finanzmärkten weltweit erheblich verändert. Wie ist diese Entwicklung mit der BörsenastrologieBörsenastrologie (Finanzastrologie) ist die Anwendung der Astrologie zur Analyse und Prognose der Finanzmärkte, Börsenastrologie wird hier primär als empirisch-statistische Disziplin verstanden. Der wahrscheinlich erste Finanzastrologe war Thales von Milet, der gemeinsam mit Aristoteles als Begründer von Wissenschaft und Philosophie überhaupt gilt. Thales sah mithilfe der Astrologie eine gute Olivenernte voraus und kaufte alle Olivenpressen auf, die er dann mit hohem Gewinn vermieten konnte, was ihn zu einem reichen Mann machte. zu erklären?

Merriman: Wie ich praktisch in fast jedem meiner astrologischen "Forecast"-Buch seit 1995 diskutiert habe, ist in den 4 bis 7 Jahre nach 2008 mit derselben „kardinale Spitze" zu rechnen wie wir sie zuletzt 1929 bis 1934 erlebt haben. Eine solche kardinale Spitze gibt es nur alle 80 bis 90 Jahre, wenn Saturn, Uranus und Pluto ein sogenanntes T-Quadrat zueinander bilden. Unter dieser Signatur gab es in der Vergangenheit schon häufig große Krisen an den Finanzmärkten.

Smart Investor: Müssen wir unter diesen Vorzeichen mit einer weiteren Verschlimmerung der Krise rechnen?

Merriman: Uranus und Saturn bilden bis Juli 2010 fünf Mal eine Opposition. Diese Konstellation der Sterne deutet weiterhin auf eine hohe Volatilität hin. Jupiter, Uranus und Neptun befinden sich 2009 ebenfalls in einer sehr seltenen Anordnung. Da Jupiter das Symbol für Extreme und Übertreibungen ist, könnte sich die Lage an den Finanzmärkten durchaus nochmals zuspitzen. Gleichwohl ist kurzfristig immer wieder mit schnellen, starken Kursanstiegen zu rechnen, die aber von plötzlichen und schockierenden Rückgängen jäh beendet werden dürften. Ich sehe die Kursverluste erst beendet, wenn die meisten Aktien-Indizes 77% bis 93% unter ihren Allzeithochs von 2007 stehen.

Smart Investor: Damit hätten die Aktienmärkte ja noch ein großes Abwärtspotenzial. Ganz anders war Ihre Vorhersage hingegen bei unserem letzten Interview im Jahr 2007...

Merriman: Ja, das stimmt. Ich dachte damalsdass der 4-Jahres-ZyklusEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten). höchstwahrscheinlich spätestens Mitte 2007 seinen Boden finden würde, was in der Folge auf einen längeren Bullenmarkt hingedeutet hätte. Das ist aber nicht passiert und deshalb habe ich meine Zyklenzählung mittlerweile auch deutlich verändert.

Smart Investor: Wie sieht diese jetzt aus?

Merriman: Im Allgemeinen, haben 4-Jahres-ZyklenEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten). drei spezifische Charakteristiken: a) der Boden wird alle 36 bis 56 Monate gebildet (Häufigkeit 85%); b) es gibt einen Rückgang von mindestens 20% vom Hoch (Häufigkeit 85%); c) der Markt fällt unter seinen 23-Monats-Durchschnitt. Da es nun in meinem damals prognostizierten Zeitfenster keinen Boden gemäß der gerade erwähnten Charakteristika gab, ist davon auszugehen, dass ein höherer ZyklusEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten). mit hineinspielte - es gab also eine Zyklenaberration. Das heißt etwas verkürzt dargestellt, dass wir gerade dabei sind, die Tiefs des 72- und / oder des 90-Jahre-ZyklusEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten). zu bilden, welche idealerweise im Zeitraum 2011 bis 2016 fällig sind.

Smart Investor: Wie sieht vor diesem Hintergrund Ihre kurzfristige Prognose für die Aktienmärkte aus?

Merriman: Gemessen vom Tief im Oktober 2005 sollte das nächste 4-Jahres-Tief im Zeitraum Oktober 2008 bis Juni 2010 verfolgen. Das Minimalkriterium wurde bereits mit dem Tief am 21.11.2008 erfüllt. Jedoch kann der Markt in dieser Periode auch immer noch tiefer fallen, solange wir nicht über dem 23-Monate-Durchschnitt schließen.

Smart Investor: Werfen wir noch einen Blick auf die Zinsmärkte. Haben wir hier das Tief schon gesehen?

Merriman: Die Zinsen können nicht mehr tiefer gehen. Sie können eigentlich nur einen Weg einschlagen: sie bleiben für eine Weile auf 0% und während der Konjunktion von Jupiter und Neptun im Mai bis Dezember 2009 werden die Zinsen wahrscheinlich steigen. Tatsächlich sollten sie sogar deutlich nach oben gehen, da wir in der Abwärtsphase des Saturn-Pluto ZyklusEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten). bis 2020 sind, eine Zeit, in der die privaten und öffentlichen Schulden ebenso wie Zinsen und Steuern deutlich steigen sollten.

Smart Investor: Werden die Notenbanken dann die Zinsen wieder stark anheben?

Merriman: Wenn die Wirtschaft wieder in Fahrt kommt, wird es schwer sein, steigende Preise und Budgetdefizite ohne abrupte Zinserhöhungen zu stoppen. Wahrscheinlich passiert das im Zeitraum November 2009 bis August 2010, wenn Saturn (Regierungsentscheidungen) im Quadrat zu Pluto (Schulden und Steuern) steht.

Smart Investor: Ray, vielen Dank für den Blick in die Sterne!

Interview: Manfred Zimmel