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Gold und die Tücken der Elliott-Wellen (EW)

Immer wieder machen mich Leser auf externe Wellenzählungen aufmerksam, daher möchte ich in diesem Artikel meinen Standpunkt zur Theorie und Praxis der ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt.-Wellen darlegen. Vielleicht ist es auf den verheerenden Einfluß des hyperdeflationären ‚Übervaters' der ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt.-Wellen Bob Prechter (Gründer von ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt. Wave International EWI) zurückzuführen, auf jeden Fall erscheint das Gros der Wellenzähler überwiegend bärisch ‚für alles'. Keine Zählung ist zu unwahrscheinlich, ‚Hauptsache bärisch' scheint das Motto vieler Zähler. Seit dem Gold-Hoch im Dezember 2009 ist das aufgeregte Gackern im EW-Hühnerstall so laut, daß es mir die Gehörgänge verstopft. Dabei gibt es in Wahrheit seither keine Goldschwäche, sondern vielmehr die (erwartete und prognostizierte) Dollarstärke: Gold in Euro steht jetzt im Februar 2010 auf einem neuen Allzeithoch (Link)! Ich verwende ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt.-Wellen (EW) flankierend für meine Prognose, allerdings auf eine ganz andere Art als die herkömmliche.

Im folgenden meine Kritik der Mainstream-EW auf 7 Punkte verdichtet:

1. Informationsverarbeitung: Es ist der Ruin des Zählens, wenn Wellenzähler vorgeben, objektiv die Wellen zu zählen und statt dessen ihre vorgefaßte (in der Regel deflationäre) Meinung zählen. Der Normalmensch kann sein Vorwissen nicht ausschalten, d.h. daß eine objektive Wellenzählung nur dann möglich ist, wenn man einen Chart hat, von dem man nichts weiß (Fundamentdaten usw.). Durch die Gehirnforschung der letzten Jahrzehnte wissen wir mittlerweile eine Menge über die menschliche Entscheidungsfindung, die vereinfacht gesagt im Normalfall so abläuft: die Entscheidung wird unbewußt getroffen (z.B. Wellenzählungen aufgrund eines deflationären Bias), und nachher (sic!) sucht der rationale Verstand eine Begründung dafür (Link). Der einzige Weg zu objektiveren Entscheidungen ist die Harmonisierung von Herz und Hirn:

  • Hirn (EEG): Das Ziel ist die Stärkung des vorderen Frontallappens (besonders des linken), denn das bewußte Denken ist im Stirnbereich angesiedelt. Dies wird vor allem durch Meditation erreicht, wie Studien zeigen (Link). Bahnbrechende Forschungen zu diesem Thema wurden vor allem von Gerhard Eggetsberger hier in Wien geleistet. Meditation dient dazu, sich zu reinigen und leer zu machen von Konzepten, Gefühlen, Vorstellungen und vorgefaßten Meinungen, aber das ist ein sehr langer Weg. Zwar bekam ich so gut wie alle wirklich kreativen und bahnbrechenden Einsichten entweder in der Meditation, in Träumen oder im hypnagogen Zustand, aber nach 16 Jahren der Meditation stehe ich immer noch am Anfang.
  • Herz (EKG): Ob man im Herzen zentriert und daher objektiv ist (Herzkohärenz), das kann man z.B. anhand Herzfrequenzvariabilität (HRV) messen (Link), wo das kalifornische Institute of HeartMath (Link) bahnbrechende Forschungsarbeiten geleistet hat.

Für jene 99.99% der Analysten, die keine Elitemeditierer sind, ist die einzige Alternative daher die offene Berücksichtigung des eigenen Bias und man sollte aufhören, sich selbst bezüglich der angeblichen eigenen Objektivität in den Sack zu lügen. Eine gute Alternative in punkto Objektivität sind Computerzählungen.

2. konträre Perspektive: Der 2. Punkt schließt sich nahtlos an den ersten an. Die große Popularität der Wellen erkläre ich mir gerade damit, daß sie in der herkömmlichen Art und Weise eben nicht (sic!) funktionieren. Statt dessen bieten sie eine äußerst subjektive Projektionsfläche, um in Übereinstimmung mit dem Massensentiment (welches in der Regel falsch liegt) möglichst schnell möglich viel Geld zu versenken. ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt.-Wellen in der Hand des Halbprofis oder Laien sind primär ein Rorschach-Test, welcher kaum etwas über den Markt und viel über den Wellenzähler aussagt. Wenn man diesen Wellen-Rorschach-Test noch mit unkritischem oder gar sektiererischem Wellen-Dogmatismus hinterlegt wie z.B. im Gelben Forum zu beobachten, dann ist das Setup für eine Depot-Katastrophe perfekt.

3. Einfluß der Eliten: Die Performance eines inkompetenten, aber immerhin unvoeingenommenen Zählers ('ahnungslos' im positivsten Sinne) würde sich annähernd bei Null bzw. Buy-and-Hold bewegen, weil hier primär Zufallsergebnisse zu erwarten sind. Die EWI-Performance 1985-2009 war aber mit -98.3% praktisch ein Totalverlust, ein EWI-Inversdepot (man tut genau das Gegenteil) hätte also fast +6.000% Gewinn erbracht und wäre damit eines der besten auf dem Planeten gewesen. Die Benchmark Wilshire 5000 erzielte im selben Zeitraum einen Gewinn von +857.1% (Link).Damit war Prechter unfaßbare 50.000 Mal schlechter als Buy-and-Hold und Lichtjahre schlechter als jeder andere Prognostiker... wie ist so etwas möglich? Vertraulich wurde mir von einer gut vernetzten Quelle gesagt, daß Prechter von den Illuminaten geworben wurde. Es gibt keinerlei Beweise für dieses Gerücht, aber es würde die exzellente Performance bis Mitte der 1980er erklären und die furchtbare seither. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht so kraß, der er mit herkömmlichen Mitteln kaum erklärbar ist...

4. erkenntnistheoretische Fehlannahmen: Eine der fatalsten Fehlannahmen im EW-Theoriegebäude liegt dem strengen Bottom-Up Ansatz beim Zählen zugrunde, welcher u.a. implizit beinhaltet, daß das Ganze nicht mehr als die Summe seiner Teile ist und die Zukunft deterministisch aus der Vergangenheit folgt. Dies ist jedoch überhaupt nicht zutreffend, deswegen sind die unteren Wellenebenen in keiner Weise ausreichend, um die höheren Wellenebenen vollständig zu erklären oder zu prognostizieren. Tatsächlich aber wird die Welt genauso final-teleologisch 'gezogen' wie sie kausal durch die Vergangenheit 'geschoben' wird. Der Wellenlehre in der gegenwärtigen Form liegt ein materialistisch-kausales Weltverständnis zugrunde. Forschungsprojekte wie das „Global Consciousness Project" der Princeton-University haben bewiesen, daß die Zukunft in die Vergangenheit zurückwirkt.

5. Nichtberücksichtigung der Grenzen der Methode: Die der Methode inhärenten Begrenzungen werden kaum zur Kenntnis genommen. Generell gilt: ElliottDie Elliott-Wellen sind ein Mittel der technischen Analyse zur Vorhersage von Trends in Finanzmärkten. Die Theorie wurde in den späten 1920ern von dem US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott entwickelt.-Wellen funktionieren hauptsächlich bei Impulsmustern, weniger bis gar nicht bei Korrekturmustern. Ein weiteres wenig beachtetes Problem der Wellenzählung ist, daß im Extremfall solche Aussagen rauskommen (ich übertreibe hier): „bei Verletzung der Marke X steigend für 10 Jahre, ansonsten fallend für 10 Jahre". Ein echter Trader kann mit solchen schwarz/weiß-Aussagen leben, aber ein Investor braucht stabilere Methoden, denn ein Investmentdepot wird nur graduell angepaßt.

6. Differenzierung zwischen den Märkten: Es wird von den meisten EW-Analysten immer mit den gleichen Regeln gezählt, obwohl das ein Schmarren ist. Jeder Markt hat ganz spezifische Muster (= Fraktale), deren Berücksichtigung zentral für den prognostischen Erfolg ist.

7. Fundamentalanalyse: Meines Erachtens zäumen viele technische Analysten und Wellenzähler das Pferd von hinten auf. Allen anderen Analysemethoden vorgelagert ist *immer* die Fundamentalanalyse, worunter auch die Liquiditätsanalyse fällt. Die fundamentale Lage setzt die Struktur, erst innerhalb dieses Kontextes - und nicht im 'luftleeren Raum' - werden dann Sentiment, Wellen, ZyklenEin Zyklus ist ein immer wiederkehrendes Phänomen (in den Märkten)., astrologische Konstellationen usw. interpretiert.

Um zum Eingangsbeispiel Gold zurückzukommen: Gold ist der einzige wichtige Rohstoff, dessen Fördermaximum schon lange erreicht wurde und dessen Produktion seit einem Jahrzehnt (!) sinkt. Gleichzeitig mit dem fallenden Angebot steigt die Nachfrage dramatisch an, vor allem aus China. Abgesehen von den bullischen Makrofaktoren wie Inflation usw. ist auch auf der Mikroebene kein anderer Rohstoff so bullisch wie Gold. Ein 100%iges Übereinstimmen von Mikro- und Makroebene wie derzeit im Gold ist selten und die bullischste Signatur, die es gibt. Momentan haben wir weniger als 2% der Kapitalisierung der Finanzmärkte in Gold & Goldminen. Bei vergangenen Hochs im Sektor (zuletzt Anfang der 1980er) waren es 10-20 Mal mehr, was einen weiteren inflationsbereinigten Anstieg im Sektor von locker 1000% vermuten läßt.