September-Effekt: Warum ist September der schwächste Monat in den Aktienmärkten?
Der sogenannte September-Effekt an den Aktienmärkten ist wohlbekannt, d.h. der Monat September ist mit Abstand der schwächste Monat des Jahres. Dieser Effekt ist statistisch gesehen so stark, daß er für jeden Trader wichtig und wertvoll ist. Meines Wissens hat allerdings noch niemand sinnvoll bzw. ernsthaft diesen saisonalen Effekt erklären können, im folgenden Artikel möchte ich Licht ins Dunkel bringen.
Die Fakten
Hier zunächst ein schon etwas älterer Chart von Wallstreet-Online.de mit dem Dow Jones seit 1920 und dem DAX seit 1960: September ist im DAX der einzige Monat, der im Schnitt negativ war (-2.3%). Januar (mit Abstand stärkster Monat im DAX: +2.0%), Juli (DJIA +1.6%) und Dezember (DJIA +2.0%) sind hingegen durchwegs die stärksten Monate.
Bestehende Erklärungsversuche des Septembereffekts
Exemplarisch zitiere ich hier den exzellenten Analysten Mark Hulbert, Gründer der Ratingagentur Hulbert's Financial Digest (Link):
After failing for several years to find a plausible explanation for why September is bad for stocks, I eventually gave up.
Eine herkömmliche Erklärung des Septembereffekts ist kaum möglich. Es wird z.B. manchmal die These vorgebracht, daß das Hoch an den Aktienmärkten mit dem US-Labor-Day und mit dem Ende der Urlaubssaison zusammenfällt. Von der Logik her müßte es jedoch genau umgekehrt sein, d.h. Private wie Profis verkaufen Teile der Bestände, bevor sie auf Urlaub fahren und steigen bei der Rückkehr Anfang September wieder ein. Hulbert schreibt zu vermeintlichen Scheinkorrelationen:
My favorite illustration of this phenomenon, which long-term readers of my column will recognize, comes from David Leinweber, founding director of the Center for Innovative Financial Technology at the University of California at Berkeley. Several years ago he searched through all the data on a United Nations CD-ROM to find the indicator with the most statistically significant correlation with the S&P 500. His discovery: butter production in Bangladesh.
Butter ist bekanntermaßen ein Produkt von Rindern (und Indien ist das Land der Heiligen Kuh), womit wir wieder beim Thema vom letzten Rundbrief sind: neben kausalen Zusammenhängen gibt es noch Synchronizitäten, die erklären, warum Stier-Aktien bei weitem am besten performen. Das archaische Wissenschaftsverständnis von Hulbert wäre zu Newtons Zeiten im 17. Jahrhundert angemessen gewesen, doch es ist längst überholt.
Ein oft zitiertes Beispiel für eine angebliche Scheinkorrelation ist die Verbindung von brütenden Störchen und menschlicher Fruchtbarkeit. Geopathische Störzonen (z.B. Wasseradern, Verwerfungen) machen eine Schwangerschaft schwer bis fast unmöglich. Störche aber brüten nur dort, wo es keine geopathische Belastung gibt, das heißt an einem guten Platz, wo Tier und Mensch sich gut vermehren. Die Mitbegründerin der Psychosomatischen Energetik, Dr. Ulrike Banis, erzielte in ihrer ärztlichen Praxis durch einfaches Verstellen des Bettes der Frau eine weit höhere Schwangerschaftsrate als die führenden, darauf spezialisierten Kliniken mit sauteuren Methoden!
(1) Lilith, der Schwarze MondDer Mond hat oft einen großen Einfluß auf die Märkte, an erster Stelle der Vollmond, an zweiter Stelle der Neumond.
Der MondDer Mond hat oft einen großen Einfluß auf die Märkte, an erster Stelle der Vollmond, an zweiter Stelle der Neumond. umkreist die Erde in Form einer leichten Ellipse (keine perfekte Kreisbahn). Jede Ellipse hat 2 Brennpunkte, in dem einen Brennpunkt befindet sich die Erde, der andere Brennpunkt ist der Schwarzmond (Lilith), d.h. es handelt sich hier um einen theoretischen Punkt und keinen beobachtbaren Himmelskörper. Die Verlängerung dieser Linie ergibt (ungefähr) das Apogäum, das heißt den erdfernsten Punkt der Mondumlaufbahn. Die Endsilbe -gäum (Apogäum) bezieht sich auf Gaia (die Erde), während -hel sich auf die Sonne bezieht (Aphel). Da es sich um einen theoretischen Punkt handelt, gibt es Unklarheiten bezüglich der exakten Position, im folgenden wird die mittlere Lilith verwendet, die interpolierte Lilith von Dieter Koch ist recht ähnlich (Link).
Lilith ist wie alle anderen Himmelskörper und Punkte auch mythologisch konnotiert, hier kommt die berühmte Geschichte mit der Rippe J (http://de.wikipedia.org/wiki/Lilith): [In der traditionellen jüdischen Mythologie] erschuf Gott Adam und Lilith aus dem selben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein, was bedeute, daß sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe. Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert. Denn der Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch die Spucke des verstoßenen Samael verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem Paradies in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Dämonen und brachte tausend Quälgeister pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann Eva aus seiner Rippe erschuf. |
Schon aus dieser Beschreibung können wir die bärische bzw. ‚negative' Bedeutung der Lilith vermuten. Auf der ISAR-Konferenz im Mai 2006 in Italien referierte die italienische Börsenastrologin Gracia Mirti über die große Bedeutung der Lilith. Laut Gracia steht die Lilith stark in Skorpion (das Zeichen des Bären), Steinbock und Widder, das sind die von den Bärenplaneten Mars und Saturn regierten Zeichen. Laut meiner Erfahrung ist der Einfluß der Lilith bärischer Natur im Horoskop eines Traders. "[Lilith] beschreibt unser Verhältnis zum Absoluten, zum Opfer, aber auch zum Loslassen." (Link).
Jeden März und September passiert etwas Besonderes: Lilith ist dann in einem Winkel der 12. Harmonik zum Mondknoten (Vielfaches von 30°). Der Mondknoten hat eine Umlaufzeit von 18 Jahren (circa 20° im Jahr), Lilith 9 Jahre, d.h. die Hälfte (40° im Jahr). Hier der durchschnittliche Verlauf der Lilith-Mondknoten-Transite im Dow Jones (Rückgang 3 Wochen vorher bis 2 Wochen nachher, Chart erstellt mit dem "Market Trader").
Interessanterweise gibt es im März den stärksten Rückgang im 1. Halbjahr:
Da jedoch der März-Rückgang nur relativ gering ist im Vergleich zum September, brauchen wir noch andere Faktoren, um das Phänomen der Septemberschwäche vollständig erklären zu können.
(2) Aphel & Perihel
Das 1. & 2. Gesetz des großen Astronomen und Astrologen Johannes Kepler lautet:
1. Die Umlaufbahn eines Objekts ist eine Ellipse. Das Schwerezentrum liegt in einem Brennpunkt.
2. In gleichen Zeiten überstreicht der Fahrstrahl gleiche Flächen. Dies impliziert, daß die Planeten schneller sind, wenn sie näher bei der Sonne sind und langsamer, wenn sie weiter weg sind.
Rafael Gil Brand schreibt im "Lehrbuch der klassischen Astrologie" auf S. 63/64:
In der klassischen Astrologie wurden die Aphele [Brand schreibt fälschlicherweise Apogäen, Anm.] als Nullpunkte dieser Planetenumläufe betrachtet, d.h. als die Anfangspunkte dieser Zyklen.
Im Aphel hat ein Planet den größten Abstand von der Sonne und deswegen ist seine Geschwindigkeit am geringsten. Relativer Stillstand markiert also den Tiefpunkt, die Aktien ziehen wieder an, wenn die Planeten wieder an Geschwindigkeit zulegen. Das spannende ist, daß das mittlere Aphel (sonnenfernster Punkt) aller Planeten im Durchschnitt bei 1° Skorpion liegt, die Sonne geht jedes Jahr um den 24.10. (+/-1 Tag) über diesen Grad, was genau dem Tiefpunkt im Nasdaq-Chart entspricht.
Die „Best Six Months Strategy" wurde im „Stock Trader's Almanac 1986" erstmals erwähnt: die Monate November bis April sind gut, die Monate Mai bis Oktober schlecht. Der Dow Jones erzielte 1950-2003 im guten Halbjahr +10175 Punkte Gewinn, im schlechten Halbjahr -1910 Punkte Verlust (Quelle: Almanac 2004, S. 50).
Auch beim Mondzyklus ist es so ähnlich, der Neumond ist der Zyklusbeginn, die Zeit von Neumond bis Vollmond (Zyklushoch) ist die bullische Hälfte im Mondzyklus, wie dieser Chart zeigt: die vertikale Nullinie ist Neumond, der Dow Jones im Fenster +/- 15 Tage wird gezeigt.
(3) geomagnetische Stürme
source: NASA
Fassen wir zusammen: Lilith erklärt die September-Schwäche, das mittlere Aphel erklärt, warum es gute 6 Monate (Planeten beschleunigen im Schnitt) und schlechte 6 Monate gibt (Planeten werden langsamer im Schnitt). Es gibt noch einen dritten Faktor, die geomagnetischen Stürme, die auch die anderen saisonalen Effekte erklären, z.B. die Stärke im Dezember-Januar.
Geomagnetische Stürme auf der Erde (ausgelöst durch Sonnenstürme) haben einen sehr großen Einfluß auf das menschliche Leben, nach Sonnenstürmen steigen manche Krankheiten kurzfristig um 30-80% an, siehe dazu das Forschungspapier der Fed Atlanta (Link):
They examine diurnal numbers of urgent hospitalization of patients in connection with suicides, mental disorders, myocardial infarction, defects of cerebrum vessels and arterial and venous diseases. Comparison of geomagnetic and medical data show that at least 75% of geomagnetic storms caused increase in hospitalization of patients with the above-mentioned diseases by 30-80% on average. Zakharov and Tyrnov (2001) document an adverse effect of solar activity not only on sick but also on healthy people: "It is commonly agreed that solar activity has adverse effects first of all on enfeebled and ill organisms. In our study we have traced that under conditions of nervous and emotional stresses (at work, in the street, and in cars) the effect may be larger for healthy people. The effect is most marked during the recovery phase of geomagnetic storms and accompanied by the inhibition of the central nervous system".
Einfach gesagt sind die Menschen nach geomagnetischen Stürmen schlechter drauf, es findet eine massive Beeinflussung der Epiphyse und Hypophyse statt. Auch die Aktienmärkte performen in den 6 Tagen nach geomagnetischen Stürmen schlecht, was alleine 0.8%-2.5% der Jahresperformance erklärt (also bis zu einem Drittel). Im Zeitraum 1932-2002 gab es an 10% der Tage den Einfluß der geomagnetischen Stürme.
Die 3 bullischsten Monaten sind Januar, Juli und Dezember, es ist kein Zufall, daß dies gleichzeitig die 3 Monate mit der geringsten Störung durch geomagnetische Stürme sind. Am meisten stürmt es im Oktober geomagnetisch, Oktober ist der Crash-Monat schlechthin - so wie auch im Oktober 2008.
Hier der letzte K-Index, ein Sturm ist ab Stufe 5, auch eine Prognose ist verfügbar